„Gesamtstrategie“ am Ende einer Wahlperiode?
- CSU Feucht
- 3. Mai
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Üblicherweise werden Strategieseminare zu Beginn einer Amtsperiode durchgeführt – wo sie auch sinnvoll sind, da sich Marktgemeinderat, Bürgermeister und Verwaltung in zum Teil neuer Besetzung kennenlernen und gemeinsame Vorgehensweisen und Zielstellungen finden können.
In Feucht war dies anders, denn am Samstag, dem 22. März 2025, setzte Bürgermeister Kotzur einen „Strategietag“ des Marktgemeinderats und der Amtsleiter an, bei der Handlungsfelder herausgearbeitet, Prioritäten gesetzt und langfristige Entwicklungsperspektiven entwickelt werden sollten – „idealerweise über Legislaturperioden und parteipolitische Grenzen hinweg“. Das alles nicht einmal ein Jahr vor der nächsten Kommunalwahl am 8. März 2026, bei der doch die Parteien und Gruppierungen mit unterschiedlichen Akzentuierungen werben und überzeugen wollen.
Nach einer längeren „Kennenlernphase“ wurden dann im Workshop drei Handlungsfelder identifiziert, die mittelfristig als strategische Themen für das Verwaltungshandeln in Frage kommen: Kommunale Finanzen – Generationengerechte Entwicklung – Wohnen, Gesundheit und Sicherheit. Ganz abgesehen davon, dass dies allgemeingültige Festlegungen sind und damit Selbstverständlichkeiten formuliert werden, fehlen hier für Feucht wichtige Bereich wie etwa Verkehr und Bildung/Betreuung als zentrale Themen.
Nun sollen die drei Handlungsfelder nach Wunsch des Bürgermeisters weiter vertieft und inhaltlich ausgestaltet werden- und das angesichts immer wiederkehrender Klagen im Hinblick auf Aus- bzw. Überlastung der Mitarbeiter. Die CSU ist der Auffassung, dass der Markt Feucht seine Kräfte und Ressourcen gegen Ende einer Wahlperiode nicht allgemeinen Selbstverständlichkeiten widmen, sondern sich auf die Realisierung seit längerem anstehender Handlungsfelder wie etwa Ortskernbelebung/Sailerareal, Rathauserweiterung, Schulerweiterung, Museen oder die Verkehrsproblematik konzentrieren sollte. Wir hatten daher die Vertagung dieses Punktes auf die neue Wahlperiode 2026 beantragt, da wie in der Vergangenheit zu erwarten ist, dass sich an der Zusammensetzung des Gremiums einiges ändern kann – und daher eventuell neue Akzentuierungen entstehen.
Leider fand dieser Antrag mit 9:11 (u.a. Bürgermeister und Vertreter von SPD, Grünen und FDP) keine Mehrheit, so dass die Verwaltung weiterhin mit der Erarbeitung einer „Gesamtstrategie“ beschäftigt sein wird. Wir hätten lieber den Hinweis des Strategietag-Referenten befolgt, der riet: „Zunächst mal kleinere Brötchen backen“ – und daher die Ressourcen der Verwaltung und die Arbeit des Markgemeinderates für die letzten Monate der laufenden Wahlperiode auf die schon länger anstehende Verwirklichung von konkreten Projekten konzentriert.
Herbert Bauer
