Erstellung einer Wärmeplanung beschlossen
- CSU Feucht
- 8. Mai
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Mit 19:3 billigte der Marktgemeinderat das Konzept zur kommunalen Wärmeplanung. Im Bayerischen Klimaschutzgesetz wird ja gefordert, dass Bayern bis 2040 klimaneutral ist. Obwohl sich an der Erreichung in ganz Bayern bis zu dieser Jahreszahl die Zweifel mehren, liegt diese Zielstellung auch dem Konzept der Wärmeplanung zugrunde. Neben einer ausführlichen Bestandsaufnahme umfasst dieses Konzept auch die Ermittlung von Energiepotentialen und Einsparungsmöglichkeiten und die Darstellung von Zielszenarien und Entwicklungspfaden.
Grundsätzlich ist dies ein sinnvolles Anliegen, wenn Potentiale und Einsparmöglichkeiten aufgezeigt und Ziele vorgestellt werden. Der CSU war wichtig, dass das Ganze ein dynamischer Prozess bleibt und Änderungen bzw. Fortschreibungen möglich sind. Niemals soll ein Zwang etwa zum Anschluss an Fern- bzw. Nahwärmenetze ausgeübt werden, vielmehr kann die Bereitschaft in den jeweils möglichen Bereichen erfragt werden, ob ein Anschluss an ein solches Netz gewünscht wird.
Auf Seite 74 des Konzeptes wird für 2040 ein Anteil von 70% an Fernwärme bei der Gebäudebeheizungsstruktur dargestellt (mündlich vom Referenten ergänzt: Mit möglichen Verschiebungen Richtung Wärmepumpe). 70% Fernwärme für Feucht halten wir nicht nur für illusorisch, sondern auch nicht für wünschenswert. Denn heizt man mit Öl, kann man frei entscheiden, wann man wieviel zu welchem Preis kauft. Bei Gasheizungen oder Heizungen mit Wärmepumpen kann immerhin der Anbieter gewechselt werden – diese Möglichkeit haben die Kunden der Fernwärme nicht, und Beispiele der jüngsten Vergangenheit mit massiven Preiserhöhungen im Bereich der Fernwärme in Nürnberg zeigen, wohin dieses lokale Monopol führen kann. Zudem würden bei einem solch‘ massiven Ausbau von Fernwärme nach den Worten des Referenten große und teure Investitionen (Baumaßnahmen, Flächenbeschaffung…) anstehen, deren Realisierung und Finanzierung bis 2040 fraglich sind. Außerdem gibt es bei dem Transport der Fernwärme Wärmeverluste.
Nahwärmenetze werden in kleineren, dezentralen Einheiten realisiert und bei niedrigeren Temperaturen als Fernwärmenetze betrieben. So etwas gibt es z.B. bei uns in Parkside, wo allerdings ein Neubau des kompletten Areals die Infrastruktur dazu möglich machte. Dies dürfte im dichten Bestandsbau des restlichen Ortsgebietes weitaus komplexer sein.
Für die CSU ist wichtig, dass es neben der Darstellung der geeigneten Potentiale klimaneutraler Wärmeversorgung vor allem um die Wirtschaftlichkeit solcher Maßnahmen und in besonderem Maße um die freiwillige Bereitschaft der betroffenen Anwohner geht, sich etwa Nah- oder Fernwärmenetzen anzuschließen. Hier werden der Markt und die Akzeptanz des Bürgers entscheiden – und nicht Bürgermeister und Marktgemeinderat, ob konkret in einem Gebiet oder einer Straße solche Netze eingerichtet werden.
Herbert Bauer
